fail2ban - Zusammenfassung

Inhaltsverzeichnis

 

Thomas Krenn Wiki

Das in Python geschriebene Tool fail2ban verfolgt das Ziel, Serverdienste gegen DoS Angriffe abzusichern. Es prüft Logdateien nach vordefinierten Mustern und sperrt bei wiederholtem fehlgeschlagenem Zugriff temporär die entsprechenden IP-Adressen. Dieser Artikel zeigt, wie Sie einen Debian-basierten Server mit fail2ban absichern. Die eingesetzte Version von fail2ban ist 0.9.6-2 unter Debian 9.1.

Problem

In der Logdatei "/var/log/auth.log" treten mehrere fehlgeschlagene Loginversuche mit dem Protokoll SSH auf, die nicht von Ihnen stammen.

Feb 19 09:21:15 servername sshd\[22796\]: pam_unix(sshd:auth): authentication failure; logname= uid=0 euid=0 tty=ssh ruser= rhost=218.207.xx.xx  user=root
Feb 19 09:21:17 servername sshd\[22796\]: Failed password for root from 218.207.xx.xx port 22 ssh2
Feb 19 09:21:15 servername sshd\[22796\]: pam_unix(sshd:auth): authentication failure; logname= uid=0 euid=0 tty=ssh ruser= rhost=218.207.xx.xx  user=root
Feb 19 09:21:17 servername sshd\[22796\]: Failed password for root from 218.207.xx.xx port 22 ssh2

Erklärung

  • Der entfernte Benutzer hat (versehentlich) eine falsche Server IP verwendet und irrtümlicherweise versucht sich an Ihrem Server anzumelden. Die Anzahl der Loginversuche ist hier meistens gering.
  • Sie sind Opfer einer Brute Force Attacke, bei der automatisch ein Login mit Benutzer root und verschiedenen Passwörtern (z.b. aus sogenannten Wörterbuchdateien) versucht werden. Die Anzahl der Loginversuche ist hier erkennbar hoch.

Lösung

Sichern Sie Ihren SSH Login mit dem Tool fail2ban ab, verbieten Sie direkten Root Login oder melden Sie sich nur mit Public-Key-Verfahren an.

Was ist Fail2Ban

Fail2Ban ist ein in Python geschriebenes Programm, welches verschiedene Serverdienste gegen unbefugten Zugriff absichern kann. In dem Konfigurationsbeispiel unten, wird eine IP Adresse für 1 Stunde gesperrt, nachdem von dieser 4 fehlgeschlagene Anmeledeversuche für SSH stattgefunden haben.

Installation von Fail2Ban

sudo apt install fail2ban

Konfiguration Fail2Ban

Im Ordner /etc/fail2ban/ finden Sie die globale Konfigurationsdatei jail.conf. Diese jedoch nicht bearbeiten, da sie bei jeder Paketaktualisierung überschrieben wird. Die eigene Konfiguration geschieht in der "jail.local".

\# To avoid merges during upgrades DO NOT MODIFY THIS FILE
\# and rather provide your changes in /etc/fail2ban/jail.local>
\# To avoid merges during upgrades DO NOT MODIFY THIS FILE
\# and rather provide your changes in /etc/fail2ban/jail.local>

Hierzu kopieren Sie die "jail.conf" nach "jail.local".

sudo cp /etc/fail2ban/jail.conf /etc/fail2ban/jail.local
sudo cp /etc/fail2ban/jail.conf /etc/fail2ban/jail.local

Prüfen Sie die die Einstellungen zur lokalen IP Adresse Ihres Servers. Die Zeit, wie lange eine IP geblockt werden soll wird in unserem Beispiel auf eine Stunde erhöht und die Anzahl der Versuche, nach denen geblockt werden soll, wird auf 3 verringert. Diese Konfiguration ist in der folgenden Sektion der jail.local vorzunehmen:

\[...\]
\[DEFAULT\]

#
\# MISCELLANEOUS OPTIONS
#

\# "ignoreip" can be an IP address, a CIDR mask or a DNS host. Fail2ban will not
\# ban a host which matches an address in this list. Several addresses can be
\# defined using space (and/or comma) separator.
ignoreip = 127.0.0.1/8

\# External command that will take an tagged arguments to ignore, e.g. <ip>,
\# and return true if the IP is to be ignored. False otherwise.
#
\# ignorecommand = /path/to/command <ip>
ignorecommand =

\# "bantime" is the number of seconds that a host is banned.
bantime  = 3600

\# A host is banned if it has generated "maxretry" during the last "findtime"
\# seconds.
findtime  = 600

\# "maxretry" is the number of failures before a host get banned.
maxretry = 3
\[...\]
\[...\]
\[DEFAULT\]

#
\# MISCELLANEOUS OPTIONS
#

\# "ignoreip" can be an IP address, a CIDR mask or a DNS host. Fail2ban will not
\# ban a host which matches an address in this list. Several addresses can be
\# defined using space (and/or comma) separator.
ignoreip = 127.0.0.1/8

\# External command that will take an tagged arguments to ignore, e.g. <ip>,
\# and return true if the IP is to be ignored. False otherwise.
#
\# ignorecommand = /path/to/command <ip>
ignorecommand =

\# "bantime" is the number of seconds that a host is banned.
bantime  = 3600

\# A host is banned if it has generated "maxretry" during the last "findtime"
\# seconds.
findtime  = 600

\# "maxretry" is the number of failures before a host get banned.
maxretry = 3
\[...\]

Sie können die Parameter dann für einzelne Dienste (wie hier in dem Artikel der SSH Daemon) separat anpassen.

Ergänzen Sie nun weiter unten in der eigenen, vorher kopierten, Konfigurationsdatei jail.local im Abschnitt zum SSH Daemon die erforderlichen Parameter um ihn per fail2ban zu überwachen:

\[...\]
#
\# SSH servers
#

\[sshd\]

enabled= true
port    = ssh
filter= sshd
logpath= /var/log/auth.log
maxretry = 4
\[...\]
\[...\]
#
\# SSH servers
#

\[sshd\]

enabled= true
port    = ssh
filter= sshd
logpath= /var/log/auth.log
maxretry = 4
\[...\]

Starten Sie anschließend fail2ban neu, damit die Änderungen übernommen werden.

sudo systemctl restart fail2ban.service

 

IONOS Wiki - Server absichern mit Fail2ban

In diesem Artikel wird die Installation und Einrichtung von Fail2ban beschrieben.

Fail2Ban ist ein Sicherheitsprogramm für Linux, das Brute-Force-Angriffe erkennt und abwehrt. Nach der Einrichtung läuft Fail2ban als Dienst im Hintergrund und überwacht die Einträge in den Log-Dateien der verschiedenen Dienste (z.B. SSH, FTP). Zu viele fehlgeschlagene Versuche führen dazu, dass die angreifende IP-Adresse für einen gewissen Zeitraum geblockt wird, sodass keine weiteren Verbindungen zustande kommen.

Voraussetzung

Für die Installation von Fail2ban wird Root-Server mit Linux-Betriebsystem benötigt (Cloud Server, Dedicated Server, Bare Metal Server, VPS).

Anmerkung

Bei Servern mit Plesk sollten Anwendungen wie Fail2Ban immer über das Plesk Panel installiert und verwaltet werden.

Installation

Ubuntu 16.04 / 18.04

Paketlisten aktualisieren:

sudo apt update

Fail2ban installieren:

sudo apt install fail2ban

Fail2Ban starten:

sudo systemctl start fail2ban

Fail2Ban bei Systemstart automatisch starten:

sudo systemctl enable fail2ban

CentOS 7

Paketlisten aktualisieren:

sudo yum update

EPEL Repository installieren:

sudo yum install epel-release

Fail2Ban installieren:

sudo yum install fail2ban

Fail2Ban starten:

sudo systemctl start fail2ban

Fail2Ban bei Systemstart automatisch starten:

sudo systemctl enable fail2ban

Konfiguration

Die Fail2Ban-Konfigurationsdateien werden im Verzeichnis /etc/fail2ban gespeichert. In diesem Verzeichnis enthält die Datei jail.conf die Standardeinstellungen.

Wenn es Standardeinstellungen gibt, die Sie überschreiben möchten, sollten diese in eine jail.local-Datei aufgenommen werden, um Konflikte zu vermeiden. Dazu erstellen Sie einfach eine Kopie von jail.conf namens jail.local:

sudo cp /etc/fail2ban/jail.conf /etc/fail2ban/jail.local

Sie können dann die Datei jail.local zur Bearbeitung öffnen:

sudo nano /etc/fail2ban/jail.local

Um zukünftige Verwirrung zu vermeiden, können Sie den ersten Textblock löschen, der vor der Bearbeitung der Datei jail.conf warnt:

# WARNING: heavily refactored in 0.9.0 release.  Please review and
#          customize settings for your setup.
#
# Changes:  in most of the cases you should not modify this
#           file, but provide customizations in jail.local file,
#           or separate .conf files under jail.d/ directory, e.g.:
#
# HOW TO ACTIVATE JAILS:
#
# YOU SHOULD NOT MODIFY THIS FILE.
#
# It will probably be overwritten or improved in a distribution update.
#
# Provide customizations in a jail.local file or a jail.d/customisation.local.
# For example to change the default bantime for all jails and to enable the
# ssh-iptables jail the following (uncommented) would appear in the .local file.
# See man 5 jail.conf for details.
#
# WARNING: heavily refactored in 0.9.0 release.  Please review and
#          customize settings for your setup.
#
# Changes:  in most of the cases you should not modify this
#           file, but provide customizations in jail.local file,
#           or separate .conf files under jail.d/ directory, e.g.:
#
# HOW TO ACTIVATE JAILS:
#
# YOU SHOULD NOT MODIFY THIS FILE.
#
# It will probably be overwritten or improved in a distribution update.
#
# Provide customizations in a jail.local file or a jail.d/customisation.local.
# For example to change the default bantime for all jails and to enable the
# ssh-iptables jail the following (uncommented) would appear in the .local file.
# See man 5 jail.conf for details.
#

Sperrzeit erhöhen

Eine empfohlene Änderung ist die Erhöhung der Sperrzeit-Einstellung (ban time), die standardmäßig auf nur 10 Minuten (600 Sekunden) eingestellt ist.

Um die Sperrzeit zu erhöhen, suchen Sie den Abschnitt, der lautet:

# "bantime" is the number of seconds that a host is banned.
bantime  = 600
# "bantime" is the number of seconds that a host is banned.
bantime  = 600

Ersetzen Sie 600 mit der gewünschten Anzahl von Sekunden. Um beispielsweise Hosts für zwei Stunden zu sperren, ändern Sie diesen Befehlsblock wie folgt:

# "bantime" is the number of seconds that a host is banned.
bantime  = 7200
# "bantime" is the number of seconds that a host is banned.
bantime  = 7200

Speichern Sie die Datei und starten Sie Fail2Ban neu, damit Ihre Änderungen wirksam werden:

sudo systemctl restart fail2ban

Logdatei

Alle von Fail2Ban durchgeführten Aktionen und Maßnahmen werden in der Datei /var/log/fail2ban.log protokolliert.

sudo less /var/log/fail2ban.log

 

ubuntuuser - wiki

fail2ban ???????? ist ein Set aus Client, Server und Konfigurationsdateien, welches Logdateien überwacht, dort nach vordefinierten Mustern sucht und nach diesen temporär IP-Adressen sperrt. Es ist unter der GNU General Public License Version 2 ???????? veröffentlicht und basiert auf Python.

Ziel des Programms ist, alle Serverdienste gegen Angriffe des Typs Denial of Service (DoS) abzusichern. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Grundfunktion (Sperren einzelner IP-Adressen) insbesondere bei "Distributed Denial of Service"-Angriffen (DDoS) durch Bot-Netze an ihre Grenzen stoßen kann.

Installation

Folgendes Paket kann aus den offiziellen Paketquellen installiert werden:

  • fail2ban (universe)

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install fail2ban

Oder mit apturl installieren, Link: apt://fail2ban

Nach der Installation stehen folgende Programme zur Verfügung:

  • fail2ban-server - der Server

  • fail2ban-client - Clientprogramm zur Konfiguration und Auswertung des Servers

  • fail2ban-regex - Programm zum Testen von Regular-Expressions

Fremdquelle

Über NeuroDebian kann eine Fremdquelle eingerichtet werden, die aktuellere Versionen bereitstellt.

Hinweis!
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.

Ohne Installation

Als Python-Skript kann fail2ban ohne Installation oder Kompilierung ausgeführt werden. Dafür sind Root-Rechte oder ein speziell eingerichteter Benutzer erforderlich, um Zugriff auf iptables oder die Routingtabelle via ip zu haben.

Konfiguration

Hinweis:
fail2ban liest Konfigurationsdateitypen mit den Endungen .conf und .local. Dateien mit der Endung .conf werden bei der Installation erstellt und können bei einem Paketupgrade überschrieben werden, daher sind alle Änderungen in entsprechenden .local-Dateien vorzunehmen. In diesen müssen lediglich geänderte Werte gespeichert werden, die von den Voreinstellungen abweichen.

fail2ban hat drei Konfigurationsdateitypen:

  1. /etc/fail2ban/action.d/.conf/.local

  2. /etc/fail2ban/filter.d/.conf/.local

  3. /etc/fail2ban/jail.d/.conf/.local

Alle Konfigurationsdateien folgen dem Ini-Format:

  • "Actions" - Kommandos zum Bannen und Entbannen von IP-Adressen

  • "Filter" - Suchmuster

Die Datei jail.conf kombiniert Actions und Filter zu einem Jail. Auch hier gilt, dass Benutzerdateien mit der Endung .local gespeichert werden sollen.

fail2ban.local

In der Datei /etc/fail2ban/fail2ban.local werden grundlegende Dinge eingestellt. Im Normalfall reichen die Voreinstellungen aus.

Optionen der fail2ban.local
Eintrag Beschreibung Standardwert
[Definition]    
loglevel Mitteilungsfreude einstellen: DEBUG, INFO, NOTICE, WARNING, ERROR, CRITICAL. loglevel = INFO
logtarget logtarget kann eine selbst angegebene Datei sein oder eine der folgenden Werte: STDOUT, STDERR, SYSLOG logtarget=STDERR
socket Hier lässt sich die Socket-Datei aus /var/run/ umbenennen. socket = /var/run/fail2ban/fail2ban.sock
pidfile Hier lässt sich die Prozess-ID-Datei aus /var/run/ umbenennen. pidfile = /var/run/fail2ban/fail2ban.pid

jail.local

In der Datei jail.local werden alle von der jail.conf abweichenden Einträge eingestellt. Man kann diese auch kopieren und als Grundlage für eine eigene jail.local nutzen. Jedoch müssen auch hier nur geänderte Werte eingetragen werden. Ein Minimalbeispiel:

\[sshd\]
enabled = true
\[sshd\]
enabled = true

Es wird lediglich der SSH-Filter aktiviert. Eine Übersicht der möglichen Werte bietet die jail.conf und die nachfolgende Tabelle.

Übersicht der Optionen
Eintrag Beschreibung Beispiel
[DEFAULT]    
ignoreip Leerzeichenseparierte Liste von zu ignorierenden IPs oder Netzwerken. ignoreip = 127.0.0.1/8 192.168.1.33
bantime Bannzeit in Sekunden. Ein negativer Wert ist ein permanenter Bann. bantime = 86400
findtime Die Anzahl der Sekunden nach dem der Zähler für maxretry zurückgesetzt wird. findtime = 660
maxretry Die maximale Anzahl an Fehlversuchen, bevor fail2ban die IP bannt. maxretry = 2
backend Hier kann das backend, wie z.B. systemd eingestellt werden. Voreinstellung ist auto (empfohlen). backend = systemd
usedns Einstellung für das reverse-Lookup-Verhalten von fail2ban. Mögliche Werte sind yes, no und warn.
Letzteres bewirkt, dass Einträge mit Hostnamen eine Warnung ins Logfile geben, was u.U. zu sehr vielen Einträgen führt.
usedns = warn
[myJail] Hier kann der Name des jail vergeben werden. [ssh]
enabled (De-)Aktiviert das jail enabled = true
port Portdefinition, kann numerisch sein. Mehrere Werte werden durch Kommata getrennt. port = ssh
filter = sshd Name der Filterdatei /etc/fail2ban/filter.d/sshd.conf
logpath Die zu überwachende Logdatei, die auf den Filter geprüft wird. logpath = /var/log/auth.log
maxretry, bantime,... Abweichende Werte für die Default-Optionen können ebenfalls definiert werden. maxretry = 3

Action.local

Die Dateien im Verzeichnis /etc/fail2ban/action.d/ enthalten die Befehle zum (Ent-)Sperren von IP-Adressen. Action-Dateien enthalten zwei Sektionen: [Definition] und [Init]. Die Einträge in der [Init]-Sektion dienen zum Überschreiben der im Jail definierten Regeln. Die Beispiele der folgenden Tabelle sind der Aktion iptables-multiport-conf entnommen. Alle Befehle werden mit den Benutzerrechten von fail2ban ausgeführt.

Übersicht der Optionen
Eintrag Beschreibung Beispiel
[Definition]    
actionstart Befehle, die beim Starten von fail2ban ausgeführt werden. actionstart = iptables -N fail2ban-<name>
iptables -A fail2ban-<name> -j RETURN
iptables -I <chain> -p <protocol> -m multiport --dports <port> -j fail2ban-<name>
actionstop Befehle, die beim Beenden von fail2ban ausgeführt werden. actionstop = iptables -D <chain> -p <protocol> -m multiport --dports <port> -j fail2ban-<name>
iptables -F fail2ban-<name>[[BR]]iptables -X fail2ban-<name>
actioncheck Befehle, die vor jedem actionban ausgeführt werden. Diese dienen dazu die aktuelle Umgebung auf Funktionalität zu überprüfen. actioncheck = iptables -n -L <chain> \| grep -q 'fail2ban-<name>[ \t]'
actionban Befehle, die beim Bannen einer IP ausgeführt werden. Die Bedingung lautet immer maxretry muss überschritten und findtime unterschritten sein. actionban = iptables -I fail2ban-<name> 1 -s <ip> -j <blocktype>
actionunban Befehle, die zum Entbannen benutzt werden sollen. actionunban = iptables -D fail2ban-<name> -s <ip> -j <blocktype>
[Init]    
name Standardname der Kette name = default
port Port port = ssh
protocol Wird intern vom config reader genutzt. Mögliche Werte: tcp, udp, icmp, all. protocol = tcp
chain Die iptables-Kette zu der die fail2ban-Regeln hinzugefügt werden sollen. Standard ist INPUT. chain = INPUT
Action Tags Action Tags sind Platzhalter, welche in actionban, actionunban und actioncheck verwendet werden können.  
ip Die zu bannende IPv4-Adresse.  
failures Die Anzahl der gezählten Fehlversuche.  
time Der Unix-Zeitstempel (Sekunden) des Banns.  
matches Die verketteten Einträge aus den Zeilen des Logfiles, die zum Bann führen. Viele Shell-Zeichen werden escaped dargestellt.  

Filter.local

Die Dateien im Verzeichnis /etc/fail2ban/filter.d/ enthalten die regulären Ausdrücke[6] zur Analyse der Logdateien und zum Extrahieren der IP-Adresse, bzw. bei Verwendung von usedns den Hostnamen. Es gibt in diesen Dateien nur zwei Sektionen: [Definition] und [Includes]. Letztere kann benutzt werden, um andere Konfigurationsdateien einzulesen.

Die Beispiele der folgenden Tabelle sind der Aktion iptables-multiport-conf entnommen. Alle Befehle werden mit den Benutzerrechten von fail2ban ausgeführt.

Übersicht der Optionen
Eintrag Beschreibung Beispiel
[Definition]    
failregex Mit Hilfe dieses regulären Ausdrucks[6] werden die Logdateien nach Treffern durchsucht. Hier ist der Tag HOST verfügbar, welche als Teil der regex benutzt wird und den Hostnamen, bzw. die IP-Adresse enthält. Die Unterscheidung zwischen IP-Adresse und Hostname wird von fail2ban automatisch ermittelt. failregex = ^%(__prefix_line)sFAIL: \S+ address from=<HOST>$
^%(__prefix_line)sFAIL: \S+ libwrap from=<HOST>$
ignoreregex Hier können Ausnahmen definiert werden, selbst wenn sie für die obige failregex gültig wäre. ignoreregex unterstützt String_interpolation, so dass man eigene Variablen mittels %(variablenname)s verwenden kann. ignoreregex =
[INCLUDES]    
before Die Datei wird vor der Sektion [Definition] gelesen. Beispiel ist die common.conf before = common.conf
after Die Datei wird nach der Sektion [Definition] gelesen. after = example_after.local
Beispiel Nach Einbindung der common.conf steht _daemon zur Verfügung. Siehe /etc/fail2ban/filter.d/common.conf für mehr Details. _daemon = xinetd

Bannen mit ip route

Grundlegend kann fail2ban auf zwei Arten bannen: Mittels Paketfilterung über iptables (Standard) oder per Eintrag in der Routingtabelle mit ip. Der Vorteil von ip ist, dass keine Konflikte mit eigenen iptables-Regeln auftreten.

Die Umstellung erfolgt über die Datei /etc/fail2ban/action.d/route.conf, welche man ggf. mit einem Editor[4] und Root-Rechten erstellen muss. Dort definiert man das Bannverhalten:

\[Definition\]
actionban = ip route add unreachable IP
actionunban = ip route del unreachable IP
\[Definition\]
actionban = ip route add unreachable IP
actionunban = ip route del unreachable IP

IP dient dabei ein Platzhalter. Dieser darf also nicht verändert werden.

In der Datei /etc/fail2ban/jail.local muss die Aktion nun über den Eintrag:

banaction = route

bekannt gemacht werden. Zum Übernehmen der Änderungen ist ein Neustart von fail2ban erforderlich.

Entbannen

Das Entbannen funktioniert über das Programm fail2ban-client:

fail2ban-client set &lt;JAIL&gt; unbanip &lt;IP&gt;
#Beispiel
fail2ban-client set sshd unbanip 192.168.16.33 
fail2ban-client set &lt;JAIL&gt; unbanip &lt;IP&gt;
#Beispiel
fail2ban-client set sshd unbanip 192.168.16.33 

Weitere Informationen

Neustart

  • Mittels systemd

    sudo systemctl restart fail2ban

Status

  • Mittels systemd

    sudo systemctl status fail2ban

fail2ban ohne Root-Rechte

Die Nutzung von fail2ban ohne Root-Rechte ist möglich, wenn man einen eigenen Benutzer für fail2ban anlegt und diesem mittels visudo die nötigen Rechte für die verwendeten Befehle - welche dann auf die Benutzung von sudo umgestellt werden müssen - und natürlich den Zugriff auf die Logdateien gewährt.

Eigene Definitionen

Als Beispiel dient hier ein Jail für den klassischen HTTP-Statuscode 404.

  • jail.local:
    \[apache_404\]                           # Name des Jails
    enabled = true
    port    = http,https                   # Standardports
    filter  = apache_404                   # Name der Filterdatei
    logpath = /var/log/apache*/*access.log # zu überwachende Logdateien
    maxretry = 3                           # Wieviele Fehlaufrufe sind erlaubt?
    \[apache_404\]                           # Name des Jails
    enabled = true
    port    = http,https                   # Standardports
    filter  = apache_404                   # Name der Filterdatei
    logpath = /var/log/apache*/*access.log # zu überwachende Logdateien
    maxretry = 3                           # Wieviele Fehlaufrufe sind erlaubt?
  • apache_404.local:
    \# Fail2Ban configuration file
    \# Author: ChickenLipsRfun2eat
    \# Website: wiki.ubuntuusers.de
    \# License: https://ubuntuusers.de/lizenz/#CC-BY-NC-SA-2-0-DE
    \# $Revision: 0.0.1 $
    \[Definition\]
    failregex = &lt;HOST&gt; - - \\\[.*\\\] "GET /.* HTTP/1\\.\[01\]" 404 \[0-9\]+.*$
    \# Option:  ignoreregex
    \# Notes.:  regex to ignore standard search for favicon.ico  and robots.txt
    ignoreregex = .*(robots.txt|favicon.ico)
    \# Fail2Ban configuration file
    \# Author: ChickenLipsRfun2eat
    \# Website: wiki.ubuntuusers.de
    \# License: https://ubuntuusers.de/lizenz/#CC-BY-NC-SA-2-0-DE
    \# $Revision: 0.0.1 $
    \[Definition\]
    failregex = &lt;HOST&gt; - - \\\[.*\\\] "GET /.* HTTP/1\\.\[01\]" 404 \[0-9\]+.*$
    \# Option:  ignoreregex
    \# Notes.:  regex to ignore standard search for favicon.ico  and robots.txt
    ignoreregex = .*(robots.txt|favicon.ico)

Problembehebung

Bekannte Probleme

Bekannte Probleme, Erklärungen und Lösungen findet man in der FAQ ????????

vsftpd absichern

vsftpd mit PAM-Authenifizierung übermittelt Hostnamen in die /var/log/secure, welche auch standardmäßig von fail2ban überwacht wird. Durch Probleme bei der Namensauflösung kann es dazu kommen, dass der Filter fehlschlägt.

Die Lösung ist, vsftpd mittels des Eintrages

dual\_log\_enable=YES

auf zwei Logdateien umzustellen und fail2ban anzuweisen, statt der vordefinierten /var/log/secure die /var/log/vsftpd.log zu überwachen.